Christi Himmelfahrt 2011 wurde fast zu einem Himmelfahrtskommando für Andi und mich.
Aber von vorne.
Trotz leichtem Sprühregen starteten wir um 9:30 Uhr beim Parkplatz Schwarzenbachloch unsere abenteuerliche Nebelodyssee auf den Sandling.
Auf Wanderweg 248 ging es gleich mal durch tropisch feuchten Dschungelpfad hoch Richtung Raschberghütte.
Dort nahm zumindest der anfängliche Sprühregen ein Ende.
Kurz darauf teilte sich der Weg. Beide führten fast parallel zur Lambacher Hütte.
Trotz zweierlei Wege, hatten wir Probleme auch nur einen der beiden aufzufinden, da hier ordentlich Bäume geschlägert wurden und dadurch sämtliche Wegmarkierungen nahezu unauffindbar waren.
Dennoch konnten wir die Lambacherhütte im Nebel aufspüren.
Allerdings war heute wegen Bau der neuen Sonnenterrasse geschlossen.
Von der Lambacherhütte steigt man dann gute 100hm zur Vorderen Sandlingalm ab.
Mit ein bisschen Phantasie kann man sich vorstellen wie schön es hier bei Sonnenschein sein muss
So richtig wohl fühlten sich bei diesem Wetter heute aber nur die Salamander.
Auch der 250er-Weg zum Einstieg des "Klettersteiges" war nicht ganz leicht aufzuspüren.
Dieser Blick sagt alles.
Ich hatte ein etwas mulmiges Gefühl bei dieser Nässe diesen "Klettersteig" zu begehen.
Aber kurz später - Erleichterung, denn der Steig war leichter und besser zu begehen als erwartet.
Auf 1614m mündet der 250er in den leichteren 251er-Weg.
Auf den letzten nur noch sanft ansteigenden 100hm.
Mit dem Auftauchen der Sonne rechneten wir schon lange nicht mehr.
Dafür musste das Gipfelkreuz bald auftauchen.
Und tatsächlich - da war es.
Jetzt durfte die Jubelpose eingenommen werden
Schade nur, dass wir den tollen Aussichtsberg heute wetterbedingt nur sehr eingeschränkt genießen konnten.
Der nordseitige Normalabstieg über Weg 251 war bei dieser Nässe heute ebenfalls nicht ganz ohne.
Auch hier gibts einige Steilstufen mit Seilversicherungen.
Juhuu eine gatschige Forststraße - das hatten wir heute noch gar nicht
Zurück bei der Lambacherhütte inspizierten wir den Fortschritt der Arbeiten an der Sonnenterrasse.
Angeblich soll morgen alles fertig werden. Hoffentlich kommt mit der Fertigstellung auch die Sonne zurück.
Nach kurzem Plausch wanderten wir weiter - hinein in den wieder dichter werdenden Nebel.
An dieser Forstwegkreuzung verloren wir dann die letzte Markierung aus den Augen.
Wir (ich) wollte nicht zurück zur letzten Markierung, deswegen verließ ich mich auf meinen Uhrkompass.
Ein Fehler wie sich herausstellte.
Über gatschigste wildeste Forstwegerl gings weiter, bis auch diese endeten.
Danach über wilden Baumwurfdschungel. Es wurde immer schlimmer, das Gelände zudem steiler.
Zum Glück entdeckten wir nach einer Stunde endlich einen kleinen Pfad der uns zu einer Jagdhütte führte.
Endlich konnten wir uns neu orientieren und ein kurzes Entspannungspäuschen einlegen.
Nun machte Andi den Wanderführer. Wir folgten den steilen, abenteuerlichen Pfad, der uns hinab zu den versteckten Leisingwänden führte.
mystische Stimmung
Plötzlich vernahmen wir Stimmen.
Beim Blick nach oben, sahen wir kurz darauf zwei Kletterer die ihre Klettertauglichkeit an der Leisingwand übten.
Hier meine kläglichen Kletterversuche an der Leisingwand.
Auweia, so wird das nix
Schuster bleib bei deinen Leisten !
Aber bei Andi sahs auch nicht viel besser aus ...
... und noch ein letztes "i-wü-oba-i-kau-ned" Foto
Über Römer- und Salzkammergutweg gings durch den flachen Waldgraben zurück nach Flohwiesen.
Von dort die letzten 100hm wieder hinauf zum Ausgangspunkt.
Kurz vorm Parkplatz entdeckte Andi einen Feuersalamander, der sich vom feuchten Wetter (ebenso wie wir) nicht von einer Wanderung abhalten lässt.
Das "happy end" dieser Odyssee wurde in der Halleralm gefeiert.
Der mittlerweile große Hunger wurde dort mit leckerem Cordon Bleu gestillt.
Hier unsere Tour im Kartenformat.
Die rote Markierung zeigt den Aufstieg, die orangen Markierungen die Abstiegswege.